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Labor geprüft? Oder nur gelabelt?
Unabhängig? Von wegen. Wehle Sports und ihr Labor-Märchen
Wehle Sports wirbt gerne mit Reinheit. Mit Laborprüfungen. Mit angeblicher Transparenz.
„Geprüft von unabhängigen Laboren“, steht da. Schön fett auf der Website, auf den Etiketten, auf Social Media.
Und was steckt dahinter? Eine einzige Adresse. Ein einziges Labor. “Limbach Analytics GmbH”. Immer dieselbe Nummer. Ein Witz. Ein Etikettenschwindel. Ein Fall für die Marketing-Polizei.
1. Unabhängig wie ein Toaster im Wasser
Lass uns mal kurz definieren, was „unabhängig“ eigentlich heißt.
Unabhängig bedeutet:
Nicht beeinflusst,
nicht weisungsgebunden,
nicht mit dem Hersteller verbandelt.
Und nun schauen wir auf Wehle Sports:
Immer dasselbe Labor, immer dieselben angeblichen Nachweise, immer derselbe Screenshot mit irgendeiner Chargen-ID, die kein Schwein überprüfen kann. Mit der Limbach Analytics GmbH hat sich Wehle Sports einen Partner bezogen, auf welchen sie setzen können – Jeder Laborbericht, der dem Endverbraucher bereitgestellt wird, stammt allein von diesem Labor – unabhängig? Nein!
Das ist nicht unabhängig. Das ist Hausfreund-Prüfung auf Zuruf.
Einmal freundlich nicken – und schon gibt’s das nächste Gütesiegel zum Aufkleben.
Wenn du dir dein Abi selbst schreiben könntest – würdest du dir auch eine Drei geben? Oder lieber eine Eins mit Sternchen garniert mit einem Haken bei „besonders engagiert“?
Genau so fühlt sich das hier an.
2. Transparenz? Ja klar, so transparent wie Klärschlamm
Wehle veröffentlicht keine vollständigen Laboranalysen.
Keine Parameterlisten.
Keine Vergleichsdaten.
Kein „wer, wann, wie, warum“.
Du bekommst als Verbraucher ein hübsch aufbereitetes „Geprüft“-Label – ohne zu wissen,
was genau geprüft wurde,
wie oft,
wie unabhängig die Probe war,
welche Charge getestet wurde.
Wurde das Endprodukt getestet? Oder bloß ein Inhaltsstoff?
War das eine Stichprobe? Oder ein Einzelfall aus 2019?
Du. Weißt. Es. Nicht.
Aber du sollst es glauben. Weil’s draufsteht.
3. Die Labor-Masche: Marketing statt Kontrolle
Hier ist der Trick:
Man braucht keine echte Kontrolle – nur das Gefühl von Kontrolle.
Ein Laborbericht – egal wie wertlos – ist besser als keiner.
Und wenn niemand nachhakt, reicht auch einer. Immer derselbe. Der liefert schon das, was man hören will. Warum auch nicht? Der Kunde ist schließlich König – und in dem Fall heißt der Kunde: Wehle Sports.
Da wird nichts infrage gestellt.
Da wird geprüft, was bestellt wurde.
Da wird geliefert, was gebraucht wird.
Das Ganze wirkt eher wie ein Service für Werbestrategen, nicht wie ein Kontrollinstrument im Sinne der Verbraucher.
4. Made in Germany – oder doch eher Made irgendwo, verpackt in Deutschland?
Und wenn du jetzt denkst:
„Ja gut, aber immerhin – Made in Germany!“
Dann muss ich dich leider enttäuschen. Denn auch das ist so eine hübsche Verpackungslüge, die mit einem Bein im Grenzbereich zur Verbrauchertäuschung steht.
„Made in Germany“ heißt im Fall von Wehle nicht:
Hergestellt in deutschen Betrieben,
unter deutschen Umweltstandards,
mit deutschen Qualitätsvorgaben.
Es heißt eher:
Rohstoffe aus aller Welt,
Zusammenrühren irgendwo in der EU,
Abfüllen und Etikettieren in Deutschland – und zack: "Made in Germany" auf die Dose.
Das ist kein Herkunftssiegel. Das ist ein Marketing-Stempel.
Hauptsache es klingt vertrauenswürdig. Wie das Produkt selbst produziert wurde? Egal. Solange’s auf Deutsch beschriftet ist und mit grün-weißer Reinheit glänzt.
5. Und der Verbraucher? Spielt brav mit
Weil wir’s nicht besser wissen (sollen).
Weil wir lernen: „Oh, ein Siegel. Das heißt: Sicher!“
Weil keiner von uns Zeit hat, sich durch Rohstoffketten und Produktionsprozesse zu wühlen.
Aber verdammt nochmal – dann soll ein Unternehmen, das mit „Ehrlichkeit“ und „Reinheit“ wirbt, nicht so dreist auf Intransparenz bauen.
Fazit: Glaub dem Etikett – und du glaubst auch an den Weihnachtsmann
Ein einziger Laborpartner, keine vollständigen Berichte, keine Nachprüfbarkeit –
aber fett auf die Verpackung geschrieben: „Laborgeprüft. Unabhängig. Made in Germany.“
Das ist nicht sauber. Das ist nicht ehrlich. Das ist Augenwischerei.
Wehle verkauft dir nicht nur Eiweiß – sie verkaufen dir Vertrauen.
Und sie kalkulieren damit, dass du es nicht hinterfragst.
Wenn du das nächste Mal ein Collagen oder Proteinpulver von Wehle in der Hand hältst, frag dich:
„Wurde das wirklich unabhängig geprüft – oder hat da bloß einer das richtige Kreuzchen gesetzt?“
„Kommt das wirklich aus Deutschland – oder bloß der Aufkleber?“
Und dann frag dich vielleicht auch:
„Wie lange will ich eigentlich noch so blöd kaufen?“